Die letzte Zeit habe ich mir des öfteren die Frage gestellt,
was mit den Medien heutzutage eigentlich nicht ganz stimmt. Und der Standard
bringt das Ganze auf den Punkt. Alexandra Förderl-Schmid zeigt in ihrem
Kommentar „Wenn Erklärungen fehlen“ eine neue Sicht auf die Medien im
Zusammenhang mit dem Flugzeugabsturz. Dabei hat es mich am meisten beeindruckt –
und keinesfalls im positiven Sinne – dass mehrere Zeitungen, das Bild eines
Unbeteiligten als das des Copiloten genommen haben. Für genauere Information:
Darüber hinaus haben mich auch die Aktionen von
Gerichtspsychologen Reinhard Haller ein wenig aufgeregt. Ich kann mir nämlich
nicht vorstellen, dass allzu viel von seinen Thesen – mehr ist das nämlich
nicht – wissenschaftlich aussagekräftig ist. Gerade ein renommierter Psychologe
wie Haller sollte eigentlich wichtig wissen, dass eine Ferndiagnose wie die
seine, nicht allzu professionell ist. Aber ich habe generell das Gefühl, dass
es Haller öfters mehr um die Publizity geht als um die Wissenschaft. Warum
sonst beschäftigt er sich so viel mit umstrittenen und öffentlich viel
diskutierten Fällen?
Nun aber wieder zurück zu den Medien. Der eigentliche Grund
dafür, dass mich die Medien so aufregen, war, dass sie sich wie Hyänen auf
solche Tragödien stürzen. Irgendwo fehlt mir einfach das Mit- und Taktgefühl in
den Medien. Wieso müssen die Medien jedes noch so kleine Detail sofort
abdrucken und spannend darstellen? Natürlich hat die Öffentlichkeit das Recht
zu erfahren warum eine solche Katastrophe passiert ist. Aber warum sie nicht
einfach warten können, bis der ganze Fall geklärt ist, ist für mich
unverständlich.
http://derstandard.at/2000013573979/Wenn-Erklaerungen-fehlen
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